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Leber­beschwerden in der Schwanger­schaft

Leberbeschwerden in der Schwangerschaft – Was kann Juckreiz während der Schwangerschaft bedeuten?

Während der Schwangerschaft kommt zu einem Anstieg von weiblichen Sexualhormonen. Diese Umstellung kann dazu führen, dass die Bildung von Galle beeinträchtigt wird. Dabei können Leberbeschwerden in der Schwangerschaft bzw. Lebererkrankungen entstehen, die nur in der Schwangerschaft auftreten und sich typischerweise durch starken Juckreiz bemerkbar machen. Wichtig ist, „gewöhnliche Lebererkrankungen“ davon abzugrenzen, die bereits vor der Schwangerschaft vorbestanden haben oder solche, die sich zufälligerweise während der Schwangerschaft erstbemerkbar machen.

Was ist eine Schwangerschaftscholestase (“intrahepatic cholestasis of pregnancy”, ICP)?

Die ICP tritt nur in der Schwangerschaft auf und macht sich im 2. bis 3. Trimenon bemerkbar. Die Leber ist nicht in vollem Umfang in der Lage die gebildetet Galle an den Darm abzugeben. Stattdessen gelangt die Gallensäure in den Blutkreislauf, der sie im gesamten Körper (v.a. Haut) verteilt. In der Folge entsteht dieser Juckreiz.

Wie wird die intrahepatic cholestasis of pregnancy (ICP) diagnostiziert?

Im Blut werden erhöhte Konzentrationen an Gallensäuren gemessen. Leberwerte können ebenfalls ansteigen. Das Labor wird dabei meistens in der Früh durchgeführt, weil Patientinnen 6 Stunden nüchtern sein müssen, um keine falschen Ergebnisse zu erzielen. Zur Diagnose muss eine vorbestehende Lebererkrankungen mittels Labor, Ultraschall und Fibroscan ausgeschlossen werden.

Wie häufig tritt eine intrahepatische Schwangerschaftscholestase (ICP) auf?

Die ICP ist die häufigste schwangerschaftsspezifische Lebererkrankung – betrifft gleichzeitig allerdings nur 0,1–‍2‍% der Schwangeren.

Können aufgrund der erhöhten Gallensäure Komplikationen für das Kind vorliegen?

Meistens liegt eine geringgradige Erhöhung der Gallensäure vor, die kein erhöhtes Risiko darstellt. Das Risiko für das Kind steigt mit der Höhe der Gallensalzkonzentration an.

Kann die intrahepatische Schwangerschaftscholestase (ICP) therapiert werden?

Ja, medikamentös. Medikamente führen zu einer Besserung des Juckreizes und die zuvor erhöhten Leberwerte normalisieren sich.

Bessert sich nach Entbindung der Juckreiz bei Patientinnen mit intrahepatische Schwangerschaftscholestase (ICP)?

Ja, der Juckreiz klingt etwa 24 – 48 Stunden nach Entbindung ab. Weitere Symptome und die Laborparameter benötigen länger und normalisieren sich innerhalb von 4‍–‍6 Wochen.

Welches längerfristige Risiko besteht für Patientinnen mit vorangegangener intrahepatische Schwangerschaftscholestase (ICP)?

Patientinnen, die eine ICP bereits hatten, haben ein erhöhtes Risiko bei einer nachfolgenden Schwangerschaft. Die Wahrscheinlichkeit liegt etwa bei 60%.

Patientinnen, die eine ICP hatten, haben ein erhöhtes allgemeines Risiko zukünftig eine Lebererkrankung zu entwickeln. Das Risiko für Fettleber, PBC oder Gallenblasensteine ist erhöht. Eine Lebernachsorge sollte daher mit Labor, Bildgebung und Fibroscan erfolgen.

Wie verhalten sich Leberwerte während der Schwangerschaft?

Die Normwerte für die einzelnen Leberparameter können sich während der Schwangerschaft in beide Richtungen verschieben. Nicht jede Auslenkung entspricht daher einer Lebererkrankung und damit Leberbeschwerden in der Schwangerschaft.

Wann soll während der Schwangerschaft die internistische Untersuchung erfolgen?

Zwischen der 17. und 20. Schwangerschaftswoche.

Wann soll während der Schwangerschaft die Hepatitis-B Untersuchung erfolgen?

Die Untersuchung findet zwischen der 25. und 28. Schwangerschaftswoche statt und beinhaltet ein Labor (inkl. HBS-Antigen-Bestimmung, Hämatokrit, Hämoglobinwert sowie den oraler Glukose-Toleranztest (oGTT)).

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