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Barrett-Ösophagus 

Was versteht man unter einem Barrett-Ösophagus?

Der Barrett-Ösophagus ist eine Krankheit, bei der das Gewebe des unteren Speiseröhrenabschnitts entzündlich betroffen ist. Diese Schleimhautreizung entsteht, wenn aggressive Verdauungssäfte in die Speiseröhre zurückfließen. Diese Entzündung kann mit der Zeit dazu führen, dass das Gewebe bösartig entartet.

Gibt es eine Vorsorge für Barrett?

Nein, prinzipiell ist keine Vorsorgemagenspiegelung empfohlen. Ein Screening wird nur dann empfohlen, wenn Risikofaktoren für Barrett vorliegen:

  • Familienangehörige mit Barrett
  • Eine seit 5 Jahren bestehende Refluxösophagitis
  • Alter > 50 Jahre
  • Übergewicht
  • Nikotin
  • Hoher Alkoholkonsum

Wie entsteht ein Barrett-Ösophagus?

Saurer Verdauungssaft kann zu einer Entzündung der Speiseröhrenwand führen, wenn dieser vom Magen aus in die Speiseröhre zurückfließt. Vom Barrett-Ösophagus wird dann gesprochen, wenn infolge der Entzündung das für die Speiseröhre typische Plattenepithel in Becherzellen ersetzt wird. Dieses Phänomen wird „Transdifferenzierung“ genannt.

Wie wird die Diagnose eines Barrett-Ösophagus gestellt?

Die Diagnose wird histologisch gestellt, wobei die Biopsie während der Magenspiegelung entnommen wird. Die Diagnose eines Barretts erfolgt, wenn PathologInnen im entnommenen Gewebe Becherzellen in der Speiseröhre finden. Weiters wird festgehalten, ob es zu einer Dysplasie gekommen ist. Unter Dysplasie versteht man, ob Zellveränderungen ersichtlich sind, die das Potenzial zur malignen Entartung besitzen. Diese Dysplasie kann niedrig oder hochgradig vorliegen, wobei die Entartungswahrscheinlichkeit mit dem Grad der Zellveränderung ansteigt. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die Therapie.

Welche Dysplasie Grade können PatientInnen mit Barrett-Ösophagus haben?

Barrett-Ösophagus ohne Dysplasie

Barrett-Ösophagus mit niedriggradiger Dysplasie

Barrett-Ösophagus mit hochgradiger Dysplasie

Es kann auch vorkommen, dass die Biopsie eine genaue Festlegung nicht möglich macht. In dem Fall spricht man „indefenite for dysplasia.“

Haben PatientInnen mit Barrett-Ösophagus ein erhöhtes Krebsrisiko?

Ja, der Barrett-Ösophagus stellt eine Krebsvorstufe für ein Adenokarzinom in der Speiseröhre dar. Das Krebsrisiko steigt mit der Länge des entzündeten Areals und dem Grad der Dysplasie an. Ein weiterer Risikofaktor ist das Rauchen. Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto höher ist das Risiko einer bösartigen Barrett-Ösophagus Entartung.

Was sollte PatientInnen mit Indefenite for Dysplasia empfohlen werden?

Bei Vorliegen der Diagnose „indefenite for Dysplasia“ sollte die Antireflux-Therapie (Magenschutz und Allgemeinmaßnahmen) optimiert und nach 6 Monaten eine neuerliche Gastroskopie mit Biopsie zur Kontrolle durchgeführt werden.

Wie wird ein Barrett-Ösophagus therapiert?

Die Therapie hängt vom histologischen Befund ab. Bei fehlender Dysplasie reichen endoskopische Verlaufskontrollen aus. Im Falle einer Dysplasie kann eine Radiofrequenz Ablation (RFA) oder eine Ausschälung der betroffenen Schleimhaut erforderlich sein. Dieser Eingriff muss in einem Spital erfolgen.

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