Was ist die Zöliakie?
Die Zöliakie ist eine glutengeleitete Autoimmunerkrankung, die mit histologischen Veränderungen im Dünndarm einhergeht. PatientInnen, die eine glutenfreie Diät einhalten, erholen sich meist recht schnell. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
In welchem Alter tritt eine Zöliakie auf?
Es werden zwei Manifestationsgipfel beobachtet, nämlich im Säuglingsalter und um das 40. Lebensjahr.
Welche Symptome treten bei Zöliakie auf?
Symptome müssen nicht immer auftreten. Atypische Präsentationen sind häufig und werden „silent celiac disease“ genannt. Häufig kommt es zu einer Latenz bis zur Diagnosestellung – insbesondere bei älteren Patienten.
Zu den gastrointestinalen Beschwerden zählt man Durchfälle und Blähungen. Weitere Beschwerden sind Gewichtsverlust, Zungenbrennen sowie Bauchschmerzen. Zöliakie kann auch bei adipösen PatientInnen auftreten.
Es gibt allerdings auch atypische Verläufe:
- Dermatitis herpetiformis Duhring: hier fallen stark juckende bläschenbildende Effloreszenzen an Gesicht, Hals, Stamm sowie an Ellbogen und Knien auf.
- Eisenmangelanämie: das häufigste Symptom bei Erwachsenen
- Infertilität: bei Frauen und Männern
- Neurologisch: Depression, Lustlosigkeit, Krampfanfälle
- Lymphadenopathie: intraabdominell und/oder peripher
Wie wird die Zöliakie diagnostiziert?
Durch eine Gewebsprobe (Biopsie) aus dem Zwölffingerdarm, welche während einer Magenspiegelung entnommen wird.
Gibt es Risikofaktoren für die Entstehung einer Zöliakie?
Ja, dazu zählen
- Weibliches Geschlecht
- Infektion mit dem Rotavirus im Kindesalter
- PatientInnen mit Diabetes Mellitus Typ-I
- Verwandte 1. und 2. Grades von PatientInnen mit Zöliakie
- Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse
Wie sieht die Therapie einer Erkrankung aus?
Es wird eine lebenslange Gluten-freie-Diät empfohlen, bei welcher auf Nahrungsmittel wie Weizen, Gerste, Roggen, Kartoffel, Mais, Reis, Hirse oder Soja verzichtet werden muss. Hafer wird von den meisten Betroffenen vertragen. Es sollte auf verstecktes Gluten in Bindemittel geachtet werden (Joghurt, Schokolade, Fleisch- und Gemüsekonserven, Milchprodukte oder Trockensuppen). Eine professionelle Ernährungsberatung bzw. ein Kochkurs ist empfehlenswert. Eisen, Kalzium und Vitaminen können bei Bedarf eingenommen werden.
Was ist eine „Coeliac hepatitis“?
Eine coeliac Hepatitis liegt vor wenn PatientInnen mit Zöliakie erhöhte Leberwerte aufweisen. Die Leberfunktionsparameter normalisieren sich wieder, wenn eine glutenfreie Diät eingehalten wird.
Was ist die Prognose bei einer Erkrankung?
95% der PatientInnen sprechen auf eine glutenfreie Diät an. Die Symptome bessern sich nach 2 – 6 Wochen.